Da sage noch einer, Hartz-IV-Empfängern sei alles egal. Ralf Theuer aus einem brandenburgischen Dorf beweist, dass es auch anders gehen kann. Der 50jährige wurde aufgrund seines großen Engagements um die Gemeinde zum Bürgermeister gewählt.
Seit acht Jahren bezieht der 50jährige bereits Arbeitslosengeld. Seiner Frau und seiner Tochter geht es nicht anders – wie so vielen in dem Dorf, das eine Arbeitslosenquote von 20 Prozent hat. Ralf Theuer, der vorher als Ausbilder in einer Wohnungsverwaltung arbeitete, ist jetzt acht Stunden am Tag ganz für die Menschen in seinem Dorf da.
2.600 Einwohner bauen auf den engagierten Mann, der von seinem 14-Quadratmeter großen Büro aus alles regelt. Die 800 Euro Aufwandsentschädigung gehen meist dafür drauf, mal eine Runde zu schmeißen – vor allem im Wirtshaus in Brieskow-Finkenheerd, denn hier ist er am nächsten an seinen Bürgern. Er selbst geht bei der Arbeiterwohlfahrt essen und holt sich seine Zigaretten aus dem nahen Polen.