Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kritisiert, dass deutsche Langzeitarbeitslose „nach wie vor einen vergleichsweise geringen finanziellen Anreiz haben, eine existenzsichernde Beschäftigung anzunehmen“.
Laut OECD müsse die schwarz-gelbe Bundesregierung im Rahmen der Neuregelung der ALG II Regelsätze auch eine Kurskorrektur in der Arbeitsmarktpolitik vornehmen.
OECD-Experte Herwig Immervoll gab im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ zu bedenken, dass das Armutsrisiko in Deutschland im internationalen Vergleich „sehr hoch“ sei. Grund hierfür wären allerdings nicht zu niedrige Sozialleistungen, sondern vielmehr die geringen Anreize zur Aufnahme existenzsichernden Beschäftigung.