Das Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) hat in einer Studie untersucht, welche Effekte die letzte große Erhöhung des Kindergeldes im Jahr 1996 erzeugt hat. Dabei kamen die Forscher zu keinen erfreulichen Ergebnissen.
„Die Analyse ergibt, dass die tatsächlichen Kosten einer Kindergeldreform in etwa doppelt so hoch liegen wie die nominalen Kosten“, so ifo-Mitarbeiter Prof. Helmut Rainer. Ursächlich sei, dass die Mütter infolge einer Kindergelderhöhung ihren Arbeitsumfang reduzieren würden. Deshalb müsse der Staat eben nicht nur für die Kosten der Anhebung des Kindergeldes, sondern eben auch für die aufgrund geringerer Erwerbsbeteiligung entstandenen Einnahemenlücken bei den Steuern und Sozialabgaben aufkommen.
Darüber hinaus werden in der Studie auch Zweifel laut, ob eine Kindergelderhöhung überhaupt zu steigenden Geburtenraten führen kann. Den Forschern zufolge würden Paare bei ihrer Entscheidung für ein Kind eher größeren Wert auf das Angebot an Betreuungsplätzen legen. Rein monetäre Leistungen seien hingegen kein ausschlaggebender Faktor.
Überdies räumte das ifo-Institu auch ein, dass abgesehen von finanziellen Gesichtspunkten der Kindergelderhöhung „unbedingt auch weitere Aspekte wie deren Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kinder“ mit einbezogen werden müsse. Diese seien jedoch in der Studie nicht erfasst worden.