Uwe Lehmensiek, Vorsitzender der Personalräte der Jobcentern, weist in einem Interview mit dem Deutschlandfunk darauf hin, dass es im Zuge einer Software-Umstellung im April 2014 zu Problemen mit der Auszahlung von SGB II Leistungen kommen könnte.
Ab April soll in allen Jobcentern nach und nach eine neue Software eingeführt werden, die auf den etwas sperrigen Namen „ALG2-Leistungsverfahren Grundsicherung Online“ (kurz: Allegro) hört. Das es keine automatische Migration der Daten aus der bisherigen Software in das neue System gäbe, hat Lehmensiek insbesondere bezüglich der Ballungsgebiete große Sorge, dass die Umstellung fehlerfrei verläuft. Die letzte größeren EDV-Anpassung im Jahr 2005 hatte über einen langen Zeitraum erhebliche Probleme bereitet.
Die Daten würden laut Lehmensiek durch die Mitarbeiter von Hand in das neue System übertragen. Hierbei sind menschliche Fehler natürlich nicht auszuschließen und zudem tendenziell schwerer aufzuspüren, als Fehler, die bei einer automatischen Datenübertragung auftreten.
Daneben führt die Umstellung zu einer hohen Mehrbelastung bei den Mitarbeiter, die – neben ihren eigentlichen Aufgaben – das neue Allegro-System erlernen müssten und zudem die Daten übertragen. Weiteres Personal ist für diese Aufgaben laut Lehmensiek nicht eingeplant.
Insgesamt sind in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen von der ordnungsgemäßen Funktion der neuen Jobcenter-Software Jobcenter-Software Allegro abhängig.