Einem Bericht der „Rheinischen Post“ (RP) zufolge kommt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in seinen neuesten Berechnungen zum Ergebnis, dass in Deutschland circa zwei Millionen Menschen dauerhaft auf Leistungen im Sinne des SGB II angewiesen sind. Zu beachten ist, dass die DGB-Studie auf Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) beruht.
Die RP berichtet weiter, dass in diesem Zusammenhang ein deutliches Ost-West-Gefälle zu erkennen ist. Während der Anteil der erwerbsfähigen ALG II Empfänger, die 50 Monate oder länger auf das ALG II angewiesen sind, in Bayern und Baden-Württemberg gerade einmal 37 Prozent beträgt, liegt deren Anteil in den neuen Bundesländern deutlich über dem Bundesschnitt (46 Prozent). Besonders dramatisch stellt sich hierbei die Lage in Mecklenburg-Vorpommern mit 53,8 Prozent dar.
„Prekäre Lebenslagen verfestigen sich oder drohen gar vererbt zu werden“, wird DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy in der RP zitiert. So sei die soziale und berufliche Aufstiegsmobilität häufig gering. Darüber hinaus bestünde ein hohes Rückfallrisiko.
Die DGB-Studie belegt ferner, dass mehr als zwei Drittel der erwerbsfähigen ALG II Empfänger in den vergangenen zwei Jahren zumindest über 21 Monate zur Sicherung ihres Existenzminimums auf staatliche Transferleistungen angewiesen waren. Bundesweit betrage der Anteil der erwerbsfähigen ALG II Empfänger, die 21 Monate oder länger das ALG II beziehen, über 68 Prozent.