Wenige Tage vor dem Start des neuen Bundesfreiwilligendienstes (BFD) mehren sich die Anzeichen für einen Fehlstart. Owohl mit Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli auch der Zivildienst entfällt, haben sich für die bundesweit rund 35.000 BFD-Stellen laut Medienberichten nicht viel mehr als 1000 Interessenten gemeldet. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) hingegen erfreue sich weitaus größerer Beliebtheit.
„Bis heute ist nicht entschieden, ob Jugendliche einen Anspruch auf Kindergeld haben, wenn sie in den BFD eintreten„, begründet Christoph Künkel vom Diakonischen Werk Hannover jene Entwicklung. Das unter Führung Ursula von der Leyens (CDU) stehende Bundesfamilienministerium sieht das naturgemäß anders. Staatssekretär Josef Hecken erklärte gegenüber der „Passauer Neuen Presse“, dass
das Interesse am Bundesfreiwilligendienst jetzt schon enorm sei. Mir dem richtigen Schub könne außerdem erfahrungsgemäß erst nach den Sommerferien gerechnet werden, weil dann die Studienplätze vergeben sind.
DRK-Sprecherin Svenja Koch prophezeit dennoch einen sich abzeichnenden Freiwilligenmangel, unter dem insbesondere Senioren, Behinderte und Kinder leiden werden. Ihren Worten nach würden zeitintensive „humanitäre Extras“ wie Spaziergänge, Gespräche und Fahrdienste unter Umständen bald wegfallen.