Oswald Metzger ist, nach nun fast 21 Jahren Mitgliedschaft bei den Grünen, aus der Partei ausgetreten. Metzger war unter anderem langjähriger Haushaltsexperte. Metzger machte insbesondere mit seinen Äußerungen über Sozialhilfe-Empfänger Schlagzeilen.
Der Hauptgrund für seinen Austritt aus der Partei sei, so Metzger selbst, dass er nicht mehr länger eine Partei vertreten wolle, welche ein “unfinanzierbares Wolkenkuckucksheim zum Programm-Maßstab erhebe.
Der breiten Öffentlichkeit wurde Metzger durch seine Äußerungen über Sozialhilfe-Empfänger bekannt. Kurz vor dem Nürnberger Parteitag der Grünen hatte Metzger Sozialhilfe-Empfänger heftig angegriffen. Metzger sagte, dass Hartz-IV viele Arbeitslose träge und antriebsarm mache. Des Weiteren sähen einige Sozialhilfe-Empfänger ihren Lebenssinn darin, “Kohlenhydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen und Fernsehen zu schauen“. Ihren Kindern ließen diese Menschen das Gleiche angedeihen.
Die Reaktionen auf diese Äußerungen, insbesondere auch aus der eigenen Partei, folgten prompt. Viele Parteikollegen forderten Metzger auf, seine Äußerungen zurückzunehmen und sich zu entschuldigen. Renate Künast, die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, forderte Metzger sogar gleich dazu auf, “unverzüglich aus der Partei auszutreten.“
Der Berliner Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn zeigte sich über den Abgang von Metzger nur wenig traurig. Kuhn sagte, dass man Reisende nicht aufhalten solle. Immerhin habe Metzger sich mit seinem Spruch über Sozialhilfeempfänger aus dem Bereich der grünen Werte schlicht und ergreifend verabschiedet, so Kuhn gegenüber dem “Tagesspiegel“. Er habe den Wertehaushalt der Grünen verletzt und das sogar eklatant. “Damit hat er auch die Mauer gebaut, die da entstanden ist.“, so Kuhn weiter.
Metzger indes freute sich darüber, dass er in den letzten Tagen, jenseits der instrumentellen Vereinnahmungsrituale, zumindest von Union- und FDP-Politikern eine persönliche Wertschätzung erhalten habe. Diese Wertschätzung stehe zudem im deutlichen Kontrast zur Geringschätzung seiner Person und seiner inhaltlichen Positionen bei den Grünen.
Metzger ließ allerdings weiterhin offen, für welche Partei er sich nun letztlich entscheiden wird. Er wolle sich zwar nach eigenen Bekundungen wieder auf bundespolitischer Ebene engagieren, aber er wolle nicht gleich in eine andere Partei eintreten.