Einer Statistik zufolge lebt jedes sechste Kind unter 15 Jahren in Niedersachsen von “Hartz IV“. Damit lebten im Juni dieses Jahres den Angaben des Statistischen Landesamts nach 200.460 Kinder in Haushalten mit Empfängern von Arbeitslosengeld II. Dies teilte das Statistische Landesamt am Dienstag in Hannover mit.
Damit sei die Zahl im Jahresvergleich allerdings auch leicht um 0,31 Prozent auf einen Anteil von 16,2 Prozent an der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung gesunken. Dennoch ergebe sich bundesweit gesehen eine Zunahme der “Armutsquote“ und das trotz der eigentlich verbesserten Arbeitsmarktdaten. Demzufolge liegt die Zunahme bundesweit bei 0,54 Prozent und erreicht somit einen Anteil von 16,3 Prozent.
Wie ein Sprecher des Landesamtes mitteilte, sei insbesondere in den Städten die “öffentlich-behördlich wahrgenommene Kinderarmut“ stark ausgeprägt. In der Regel liege das daran, dass gerade die Städte von den Folgen des Strukturwandels stärker betroffen seien. Des Weiteren seien hier üblicherweise auch eher “benachteiligte Bevölkerungsgruppen“, wie beispielsweise Migranten oder Alleinerziehende, insgesamt stärker vertreten.
Wie stark der Unterschied dabei ausfallen kann, erkennt man, wenn man verschiedene Daten miteinander vergleicht. So leben im Emsland zum Beispiel “nur“ 9,8 Prozent der Kinder von “Hartz IV“. In der Stadt Delmenhorst hingegen liegt der Anteil der Kinder, die von “Hartz IV“ leben müssen, bei 30,2 Prozent.