Eine repräsentative Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) räumt mit den gängigen Vorurteilen gegenüber Hartz IV Empfängern auf. So sei zum Beispiel deren Arbeitsmotivation höher als die der übrigen Bevölkerung.
Für Außenminister Guido Westerwelle oder Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin wird allein schon die Überschrift der Untersuchung kein Grund zur Freude sein. Der Titel lautet nämlich: „ALG II Bezug ist nur selten ein Ruhekissen“. Befragt wurden in den Jahren 2007 und 2008 mehr als 10.000 Bezieher von Leistungen nach dem SGB II.
Mehr als die Hälfte der Hilfebedürftigen geht der Studie zufolge mindestens 20 Stunden in der Woche einer nützlichen Tätigkeit nach. Darunter fallen Weiterbildungs- und Fördermaßnahmen, die Kindererziehung sowie die Pflege von Angehörigen. Nicht zu vergessen sind in diesem Zusammenhang natürlich die im Niedriglohnbereich beschäftigten Arbeitnehmer, die zur Sicherung des Existenzminimums zusätzlich das ALG II beziehen müssen (sog. Aufstocker).
Gerade einmal 350.000 zur Arbeitssuche verpflichtete Hartz IV Empfänger würden laut der IAB-Studie weder irgendeiner Tätigkeit nachgehen noch Anstrengungen bei der Jobsuche unternehmen.