Sind private Arbeitsagenturen effektiver? Die Antwort auf diese Frage wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit hat jetzt genehmigt, sechs privaten Arbeitsagenturen die Betreuung von Arbeitslosen zu überlassen, in Erfurt, Magdeburg, Dresden, Köln, Nürnberg und Bochum.
Peter Clever, Chef des Verwaltungsrates, sieht in dem Modellversuch vor allem die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Es gehe nicht darum, die Arbeitsagenturen auszuspielen, sondern zu sehen, wie die privaten Vermittler die Arbeit angingen. Erfolgreiche Verfahren könnten dann übernommen werden. 500 bis 1000 Empfänger von Arbeitslosengeld I, die als mittel bis schwer vermittelbar gelten, sollten von den Privaten betreut werden. Dafür erhalten sie eine Grundpauschale und eine Erfolgsprämie.
Vertreter von Arbeitgebern, Bund, Ländern und Kommunen befürworten das Projekt. Die Gewerkschaften hingegen sehen das Geld falsch investiert. Sie wünschen sich, dass es für eine Aufstockung des Personals in den Arbeitsagenturen verwendet wird.