Peter Hartz, Namensgeber der umstrittenen Hartz-Regelungen, die mittlerweile als viertes Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt rechtskräftig sind, ist mit dem, was unter seinem Namen „verkauft“ wird, nicht einverstanden. Der Ex-VW-Manager spart in seinem Interview-Buch nicht mit Kritik an der Umsetzung der Ideen seiner Kommission.
Teilweise habe es Hohn und Spott für die von ihm vorgelegten Papiere gehagelt, denen immer wieder Steine in den Weg gelegt worden seien. Eine Umsetzung eins zu eins habe nie stattgefunden. Hartz IV sei nicht Hartz. Die unterschiedlichen Mehrheitsverhältnisse von Bundestag und Bundesrat hätten das verhindert. Nun sei er der Buhmann.
Als – so Hartz wörtlich – „ein großer Fehler, ein Betrug, wenn Sie so wollen, an denen, die jahrelang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben“, bezeichnet er beispielsweise die Tatsache, dass Arbeitslosengeld I nur noch für zwölf Monate gezahlt wird. Denn das sei von ihm nie vorgeschlagen worden, auch nicht, die Zuständigkeit für das Arbeitslosengeld nicht bei der Bundesagentur zu belassen.