Nahezu alle Banken räumen ihren Kunden einen Dispokredit ein. Der Dispositionskredit, kurz Dispo, erlaubt es dem Kontoinhaber, sein Konto um einen gewissen Betrag, der vom Gehalt abhängig und mit der Bank im Vorfeld abgesprochen ist, zu überziehen. Demnach wird der Dispositionskredit im Volksmund auch Überziehungskredit genannt. Kunden sollten diesen Überziehungskredit jedoch nur in Notsituationen nutzen oder gar vollständig ausreizen. Denn für eine Überziehung des eigenen Girokontos fallen weitaus mehr Zinsen an als für diverse andere Kredite. Die Höhe des potentiellen Dispositionskredits ist abhängig von der Kreditwürdigkeit des Kunden. Hier nehmen Banken oft die regelmäßigen Geldeingänge zur Hand, um die Bonität des Kunden zu bestimmen.
Was kann man bei der Ablösung eines Dispokredites sparen?
Alternativ zum Dispositionskredit bieten sich sogenannte Rahmenkredite an. Diese Rahmenkredite ähneln den Dispokrediten, sind jedoch zinsgünstiger. Zum Beispiel können bei einer durchschnittlichen Kreditlinie von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von 5 Jahren und einem effektiven Jahreszins von 10% knapp 1.000 Euro mit einer Ablösung des Dispokredits durch einen Rahmenkredit gespart werden. Für unsere Berechnungen haben wir auf den Rahmenkredit-Vorteilsrechner des Finanzportals Kreditvergleich.net zurückgegriffen. Aus diesem Grund werden Rahmenkredite häufig als zinsgünstige Alternativen zum Überziehungskredit angeboten. Mit dem Vorteilsrechner kann man individuelle Vergleiche einholen, welche Gesamtersparnisse bei einem anzugebenden Zeitraum möglich sind.
Was genau ist ein Rahmenkredit?
Der Rahmenkredit erfreut sich als zinsgünstige Alternative zum Dispo immer größerer Beliebtheit, ist jedoch in weiten Teilen der Bevölkerung noch recht unbekannt. Was ist eigentlich ein Rahmenkredit und wo kann dieser beantragt werden? Ein Rahmenkredit unterscheidet sich nicht wesentlich vom Überziehungskredit. Anders als beim herkömmlichen Kredit bekommt man keine Summe direkt ausgezahlt, sondern lediglich einen Kreditrahmen gestellt auf welchen man zugreifen kann. Aus diesem Grund wird der Rahmenkredit umgangssprachlich auch Abrufkredit genannt. Den Rahmenkredit stellt in den meisten Fällen die eigene Bank, bei der man bereits ein Girokonto führt. Hierbei vereinbart die Bank mit dem Kunden einen individuellen Kreditrahmen, auf den der Kunde bei Bedarf zugreifen kann. Der Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Kredit liegt hierbei natürlich auf der Hand. Zwar zahlt man wie in unserem Beispiel bei einem Verfügungsrahmen von 3.000 Euro leicht höhere Zinsen als beim Ratenkredit, jedoch kann der Kunde stets selbständig bestimmen, ob und in welcher Höhe er den Kredit nutzen möchte. Der Kredit steht also auf Abruf bereit und wird deshalb mitunter Abrufkredit genannt.
Auch die Laufzeit ist im Gegensatz zum herkömmlichen Kredit in der Regel unlimitiert. Der Kunde kann demnach den Rahmenkredit so lange nutzen wie er es für nötig hält. Jedoch kann die Bank theoretisch wie bei einem Dispositionskredit den Abrufkredit in Einzelfällen auch kündigen. In der Regel ist die Laufzeit allerdings für den Kunden nicht begrenzt. Die Höhe des möglichen Kreditrahmens wird individuell mit der Bank abgesprochen. In den meisten Fällen sind hier Obergrenzen von 25.000 Euro und Mindestbeträge von 2.500 Euro angegeben. Zur Eruierung des passenden Kreditrahmens ist die Bonität des Kunden von elementarer Bedeutung.
Alles in allem bietet sich alternativ immer ein Rahmenkredit an, um kurzfristig und unkompliziert auf Gelder zugreifen zu können. Im Gegensatz zu einem Ratenkredit wird zusätzlich nur der Betrag verzinst, der letztlich auch in Anspruch genommen wird. Der Kreditrahmen an und für sich ist hierfür prinzipiell nicht relevant.