Laut einem Bericht der Leipziger Volkszeitung müssen Eltern, die in der größten Stadt Sachsens leben, mit einer Wartezeit beim Elterngeld von einem halben Jahr ab Antragsstellung rechnen.
Grund für die Misere ist wohl, dass das nach einer im Jahr 2008 durchgeführten Kreis- und Verwaltungsreform für die Bearbeitung der Anträge zuständige Leipziger Jugendamt über viel zu wenig Personal verfügt.
In dem oben genannten Artikel berichten Eltern von ihren Erfahrungen mit der zuständigen Behörde. „Ich habe den Antrag auf Elterngeldzahlung kurz nach der Geburt meines Sohnes gestellt, doch erst sechs Monate später den Bescheid vom Jugendamt und das Geld erhalten“, erzählt eine betroffene Mutter. „Es gibt ja nicht mal einen Abschlag, sodass ich die ersten Monate nach der Geburt ohne Einkommen auskommen musste, obwohl mir das Elterngeld längst zustand und ich schließlich auch damit geplant habe“, fügte eine weitere vom Antragsstau Betroffene hinzu.
Brigitte Blattmann, Sprecherin des Jugendamtes, nahm gegenüber der LVZ zu dem Problem mit den langen Wartezeiten Stellung. „Der Unmut der Mütter ist berechtigt. Aber die Probleme haben auch ganz konkrete Gründe. An uns wurde die Aufgabe durch die Kreis- und Verwaltungsreform übertragen. Wir haben dazu auch Personal vom Land bekommen – nur weniger als wir brauchen.“