Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Neumünster (Schleswig-Holstein) sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Angeblich kassierte die AWO für die ihrerseits zur Betreuung von alten Menschen eingesetzten Ein-Euro-Jobber doppelt.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) zahlte rund 200 Euro pro Monat für jeden Ein-Euro-Jobber an den Verband (sogenanntes Regiegeld). Damit soll sich dieser nicht zufrieden gegeben haben. Einem Bericht von „NDR Info“ zufolge verlangte die AWO von den betreuten Senioren nämlich eine Aufwandspauschale in Höhe von acht Euro pro Stunde.
Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel kritisierte die Methoden der Arbeiterwohlfahrt heftig. Seiner Meinung nach trete der Wohlfahrtsverband praktisch als Zeitarbeitsfirma auf. „Es ist für einen gemeinnützigen Verband unmoralisch, auf der einen Seite Regiegeld zu bekommen und auf der anderen Seite acht Euro Stundenlohn
für die Arbeit der Ein-Euro-Jobber zu kassieren“, meint der Experte.