93 Millionen Euro sind in den vergangenen beiden Jahren alleine in Sachsen-Anhalt und Thüringen zuviel an Arbeitslosengeld II gezahlt worden. In allen Bundesländern sind es stolze 810 Millionen Euro. Diese Zahlen veröffentlichte jetzt die Mitteldeutsche Zeitung unter Berufung auf die Arbeitsagentur. Und die Summe steigt kontinuierlich an.
Der Grund dafür liegt in der Vorauszahlung der Hartz-IV-Leistungen. Verändert sich bei Langzeitarbeitslosen der Hinzuverdienst nach oben, stimmt die Berechnung des ALG II nicht mehr – wofür der Empfänger nichts kann. Die Auszahlung zu korrigieren ist äußerst schwierig, so die Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit, Ilona Mirtschin. Dafür müsste der Modus komplett verändert und die Leistungen am Ende des Monats gezahlt werden, was allerdings kaum realisierbar sei.
Empfänger von Arbeitslosengeld II, die zuviel ausgezahlt bekommen haben, werden allerdings dazu aufgefordert, den Betrag zurückzuzahlen. Ein Unterfangen, das aufgrund knapper finanzieller Mittel jedoch meistens scheitert.