Nach Angaben des Statistischen Bundesamts breitet sich der Niedriglohnsektor immer weiter aus. Der Zahl derer, die in sogenannten atypischen Beschäftigungsformen arbeiten, stieg in den vergangenen zehn Jahren von von 5,3 auf 7,7 Millionen.
22 Prozent aller erwerbstätigen Deutschen arbeiten mittlerweile als Zeit- und Leiharbeiter, Minijobber oder in einem Teilzeitjob von weniger als 20 Wochenarbeitsstunden.
Lediglich 66 Prozent aller Erwerbstätigen verfügten im vergangenen Jahr über einen regulären Vollzeitarbeitsplatz. Noch vor zehn Jahren lag der prozentuale Anteil von unbefristetet, sozialversicherungspflichtig und mit mehr als 20 Stunden pro Woche Beschäftigten bei 72,6 Prozent.
Fast die Hälfte der atypisch Beschäftigten erhielten einen Niedriglohn von 9,85 Euro oder weniger. Das Armutsrisiko der im Niedriglohnsektor arbeitenden Menschen ist folglich als besonders hoch einzuschätzen. Während nur 3,2 Prozent der regulär Beschäftigten von Armut bedroht sind, rutschen 14,3 Prozent aller atypisch Beschäftigten unter die Armutsschwelle.
In diesem Zusammenhang warnte die IG Metall vor einem massiven Anstieg solcher Beschäftigungsverhältnisse. „Wenn die Politik nicht endlich handelt, ist sie dafür verantwortlich, dass weitere zwei Millionen Menschen eine Perspektive auf eine gesicherte Zukunft und ein gutes Leben verwehrt wird“, gab ein Gewerkschaftsfunktionär zu Bedenken.