Ein-Euro-Jobs haben nicht immer den besten Ruf. Aber sie können einen tollen Klang haben. Das beweist das Hartz-IV-Orchester in Kiel. Hier musizieren arbeitslose Aussiedler – als Ein- Euro-Jobber.
Sicherlich ein ungewöhnliches Projekt, das von der Musikwissenschaftlerin und Musiktherapeutin Andrea Jarchow-Atu ins Leben gerufen wurde. 14 Mitglieder hat das Orchester seit August 2006. Allesamt sind es erfahrene Musiker, die teils als Musiklehrer gearbeitet haben, teils die Chance zur Aufnahme an Musikhochschulen haben. Russische Musik ist es, die gespielt wird. Ton für Ton mit Leidenschaft, so wie die russische Seele nun einmal ist.
Bis August 2007 ist das Projekt von der Kieler Arbeitsgemeinschaft für Arbeit und Integration bewilligt. Bessere Integration und Sprachkompetenz sind nur zwei Gründe, weshalb das Orchester als Ein-Euro-Job gefördert wird. Jürgen Goecke von der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit sieht zudem die Chance, dass durch die Auftritte, für die kein Eintritt, sondern Spenden für „Ärzte ohne Grenzen“ verlangt werden, potentielle Arbeitgeber auf die Musiker aufmerksam werden.