Der Deutsche Mieterbund fordert eine drastische Anhebung des Wohngelds. Die immer weiter steigenden Energiepreise machten eine Anhebung unumgänglich. Der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips, sprach sich am Donnerstag für eine Erhöhung des Zuschusses für Geringverdiener um 15 Prozent aus. Weiterhin, so Rips, müsse auch eine Anhebung der Einkommensgrenzen erfolgen und die Heizkosten müssten beim Wohngeld ebenfalls mitberücksichtigt werden.
Wie der Verband mitteilte, habe sich der Bundesbauminister, Wolfgang Tiefensee, in einem Gespräch auch schon aufgeschlossen gegenüber den Vorschlägen gezeigt.
Franz-Georg Rips untermauerte seine Forderungen mit dem Hinweis darauf, dass das Wohngeld seit nunmehr Januar 2001 nicht mehr erhöht wurde. Die Realität sei inzwischen aber eine völlig andere und die Kosten seien in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Die Mieten seien um 8 Prozent, die “kalten“ Betriebskosten um mehr als zehn und die Stromkosten seien in der Zeit mittlerweile sogar um mehr als 30 Prozent gestiegen.
Als besonders fatal bezeichnete Rips allerdings den Umstand, dass die Heizkosten, welche ja immerhin einer der größten Kostenfaktoren sei, bei der Berechnung des Wohngelds überhaupt keine Rolle spielten. Das müsse sich dringend ändern, so Rips. Denn seit der letzten Reform des Wohlgelds seien die Preise für Öl und Gas im Schnitt um fast 50 Prozent gestiegen.
Die Höhe des Wohngelds, welches vom Staat geleistet wird, richtet sich nach verschiedenen Faktoren. Berücksichtig werden beispielsweise das Familieneinkommen, die Anzahl der Personen die im Haushalt leben und die Miethöhe. Die Einkommensgrenze beim Wohngeld liegt bei einem Alleinstehenden beispielsweise bei 830 Euro im Monat. Für eine vierköpfige Familie gilt eine Einkommensgrenze von 1.830 Euro. Hierbei können allerdings unter Umständen noch verschiedene Freibeträge angerechnet werden.