Die ablehnende Haltung der Bundeskanzlerin im Bezug auf eine Anhebung des Hartz IV Regelsatzes findet keine ungeteilte Zustimmung.
„Die Bundeskanzlerin ist zynisch“, teilte Linke-Chef Oskar Lafontaine mit. Die Erklärung der Kanzlerin, der Hartz-IV-Satz könne nicht erhöht werden, da diejenigen, die arbeiten, mehr bekommen müssten, als diejenigen, die nicht arbeiteten, sei unlogisch.
„Gerade die Bundeskanzlerin trägt durch die Verweigerung des gesetzlichen Mindestlohns Verantwortung dafür, dass in Deutschland Löhne von drei bis vier Euro gezahlt werden und Menschen, die jeden Tag acht Stunden arbeiten, zusätzlich noch Hartz IV beziehen müssen“, ist Lafontaine überzeugt.
Vielmehr bestünde die Notwendigkeit, einen gesetzlichen Mindestlohn einzuführen, der sich an Frankreich oder Luxemburg orientiert. Das Festhalten am „neoliberalen Dogma“ führe nach Worten des Linke-Chefs zu höherer Arbeitslosigkeit und verstärke den Einbruch der deutschen Wirtschaft.