Die Tage des Elterngeldes sind, zumindest wenn es nach FDP-Generalsekretär Christian Lindner geht, gezählt. Auf dem Parteitag der Liberalen äußerte er sein Unbehagen über diese Form staatlicher Unterstützung.
Das Instrument sei zu einem Besitzstand geworden. Lindner plädiert vielmehr dafür, die vier Milliarden Euro, welche derzeit für das Elterngeld ausgegeben würden, zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzusetzen. Ein derartiges Vorgehen wäre sinnvoller, „als Mitnahmetatbestände zu schaffen.“ Als Beispiel führte er den Ausbau der Kinderbetreuung an.
„Kinder werden nicht am Grünen Tisch gemacht“, stellte Christian Lindner fest. Folglich sollte sich die Politik seiner Meinung nach auch dieses familienplanerischen Impetus enthalten.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig forderte indes den neuen FDP-Chef Philipp Rösler auf, „seinen Generalsekretär zurückzupfeifen und zu den Versprechen aus seiner Antrittsrede zu stehen.“ Schließlich habe er doch davon gesprochen, die FDP wolle sich mehr um Familien kümmern. „So sieht also der „mitfühlende Liberalismus“ der neuen FDP-Spitze aus: Kürzen bei denen, die das Geld brauchen“, meint die Sozialdemokratin.