Der Bundesrechnungshof (BRH) kritisiert in einem an das Bundesarbeitsministerium adressierten Papier die derzeitige Vergabepraxis von Ein-Euro-Jobs. Im 46 Seiten umfassenden internen Bericht ist angeblich von eklatanten Mängeln die Rede. Das schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer morgigen Ausgabe laut Vorabbericht.
Gerügt wird demnach, dass Jobcenter weiterhin meist wahllos Arbeitsgelegenheiten zuweisen würden, ohne allerdings die Betroffenen weiter zu beraten und individuelle Ziele für die Teilnahme festzulegen. In der Hälfte der vom BRH untersuchten Fälle hätten die Voraussetzungen für eine staatliche Förderung sogar gänzlich gefehlt, weil entweder ungeförderten Unternehmen Konkurrenz gemacht wurde oder keine Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit vorlag.
Darüber hinaus kamen die Autoren zum Ergebnis, dass sich die Jobchancen der Langzeitarbeitslosen durch Ein-Euro-Jobs zumeist nicht erhöhen würden. Der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge waren im vergangenen Jahr 2009 rund 280.000 Erwerbslose in Ein-Euro-Jobs beschäftigt.