Ein Zusammenschluss aus Sozialverbänden und Wissenschaftlern setzt sich für die Einführung einer Grundsicherung für jedes Kind von 500 EURO bis zum 27. Lebensjahr ein.
„Wir wollen das schrottreife Fördersystem nicht länger reparieren, sondern abwracken“, sagte eine Vertreterin der Arbeiterwohlfahrt (AWO). „Das bisherige System hat versagt, es ist bürokratisch, intransparent und ungerecht,“ fügte sie hinzu.
Um die Kosten in Höhe von 100 Milliarden Euro finanzieren zu können, sollen Familienleistungen wie das Sozialgeld,Kindergeld, Bafög und das Ehegattensplitting abgeschafft werden, das Elterngeld hingegen solle bestehen bleiben. Ferner müsse die Grundsicherung der Einkommensteuer unterliegen, womit arme Familien den kompletten Betrg von 500 Euro erhalten würden, währenddessen Besserverdiener lediglich einen Anpruch auf maximal 240 Euro hätten.
Das Familienministerium unter Führung von Ursula von der Leyen reagierte wenig begeistert auf die Forderung nach einer Grundsicherung für Kinder. Ein Sprecher des Familienministeriums erklärte:“Im Prinzip kann man darüber nachdenken, wie Leistungen für Kinder zusammengefasst werden können. Das ist ein Thema für die nächste Legislaturperiode. Die bisher vorgelegten Modelle allerdings sind nicht fundiert genug und werden deshalb von uns nicht unterstützt“.
Vertreter der Linkspartei äußerten sich positiv. „Es müssen endlich konkrete Schritte zur Überwindung der Kinderarmut gegangen werden“. sagte die linke Bundestagsabgeordnete Golze. Viel zu lange seien ihrer Meinung nach Ausmaß und Anstieg der Kinderarmut in Deutschland von der Bundesregierung verschwiegen oder verniedlicht worden.
Auch die Grünen-Politikerin Ekin Deligöz hält die Kindergrundsicherung für eine gute Idee. „Ich bin überzeugt, dass das jetzige Baukastensystem nicht mehr zieht. Für die Eltern braucht man ein unkompliziertes, einfaches System ohne viel Bürokratie,“ erklärte Deligöz.