Das Gelsenkirchener Integrationscenter für Arbeit (IAG) teilte einem frisch verheirateten ALG II Bezieher mit, sowohl die Heiratsurkunde vorzulegen als auch die Höhe der Geldgeschenke mitzuteilen. Schließlich müssten diese mit den Hartz IV Leistungen verrechnet werden.
Der Gelsenkirchener Verdi-Erwerbslosenausschuss reagierte mit Empörung auf diesen Vorfall: „Wir verurteilen dieses Schreiben als Eingriff in die Privatsphäre und entwürdigend”, erklärte der Sprecher des Ausschusses gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Ronald Hedel, Bereichsleiter im Gelsenkirchener Integrationscenter für Arbeit, sagte der WAZ in diesem Zusammenhang:“ Mir ist ein solcher Fall bisher nicht bekannt. Es gehört nicht zu unserem Standard, so etwas abzufragen.“ Er könne sich höchstens vorstellen, dass ein sehr konkreter Hinweis auf hohe Geldgeschenke vorgelegen habe. Allerdings sei es auch möglich, dass der zuständige Sachbearbeiter über das Ziel hinaus geschossen habe. Schließlich gäbe es von der Bundesagentur für Arbeit das Signal, in solchen Fällen ein Auge zuzudrücken beziehungsweise sensibel damit umzugehen und so werde es grundsätzlich auch in Gelsenkirchen gehandhabt.