Guido Westerwelle steht mit seinen umstrittenen Äußerungen über Hartz IV Empfänger doch nicht allein da. Er bekommt Unterstützung vom Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), welcher das Hartz IV Urteil des Bundesverfassungsgerichts als problematische Tendenz hin zu einer übertriebenen Einzelfallbetrachtung gewertet hatte.
Der ehemalige Chef des Bundeskanzleramts und Merkel-Vertraute sagte nunmehr im Interview mit Deutschlands größter Boulevardzeitung: „Es gibt mancherorts eine wachsende Neigung, sich abzufinden mit der eigenen Lage. Da fehlt oft der Wille, der Drang, rauszukommen aus Hartz IV.“
De Maizière unterstrich zudem die Bedeutung von Bildung. Diese sei allerdings auch eine Holschuld der Familien. „Ohne Eigenanstrengung keine Bildung. Wer in der Jugend mit seiner eigenen Bildung fahrlässig
umgeht, hat später ein viel größeres Risiko arbeitslos zu sein“, gab der Minister zu Bedenken. Dann müsse er sich auch fragen lassen, was er versäumt hat und warum die Solidargemeinschaft dafür dann aufkommen soll.