Nach Informationen der Zeitungen der WAZ-Mediengruppe haben Arbeitsagenturen und Finanzbehörden einen umfangreichen Betrug beim Kindergeld aufgedeckt. Angeblich hätten tausende Angehörige des öffentlichen Dienstes doppelt Kindergeld kassiert.
Der Bundesrechnungshof (BRH) kristisierte in diesem Zusammenhang, dass zahlreiche Familienkassen die eingehenden Anträge nicht miteinander abgleichen würden. Laut BRH seien bis Mitte 2009 rund 1.300 Fälle gezählt worden. Der Schaden für den Steuerzahler liege bei etwa neun Millionen Euro, jedoch sei das tatsächliche Ausmaß des Betrugs um ein Mehrfaches größer.
Die NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) bestätigte 209 Strafanzeigen von Behörden gegen mutmaßliche Betrüger. In 292 Fällen seien Rückzahlungen gefordert worden. Die Fahndung nach den Kindergeld-Sündern werde laut BA-Sprecher Werner Marquis forciert.