Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, warnt in einem Interview mit der Online-Ausgabe des „Spiegel“ vor einem radikalen Jobabbau.
Insbesondere die in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen arbeitenden Menschen seien im kommenden Jahr 2010 von den Folgen der Wirtschaftskrise bedroht. „Ich erwarte mehr Arbeitslose, im Schnitt 4,1 bis 4,2 Millionen. Das ist besser als lange gedacht – aber einige Branchen wird es hart treffen“, erklärte der BA-Chef. Im Handwerk und in der Bauwirtschaft sehe es laut Weise zwar recht gut aus.
Für die stark vom Export abhängige Industrie wie dem Maschinenbau und der Autoindustrie sieht Frank-Jürgen Weise hingegen schwarz. Dort würden schließlich derzeit hunderttausende Mitarbeiter kurzarbeiten. Dies sei nach Worten Weises aber nicht auf Dauer durchzuhalten.
Außerdem erwartet der BA-Chef eine Verschlechterung der Jobaussichten für die Langzeitarbeitslosen. Die meisten Menschen, die sich in den vergangenen zwölf Monaten neu bei der Bundesagentur gemeldet hätten, seien solche mit hohem Ausbildungsstand und dementsprechend guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Durch diese Konkurrenz habe sich die Situation der Langzeitarbeitslosen erneut verschlechtert. Folglich sei die Krise ein weiterer herber Rückschlag für jene, die ohnehin schwach
sind.