Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, erhielten 2006 etwa 818.000 Stunden und Schüler BAföG. Das sind rund 1,3 Prozent bzw. 11.000 weniger als im vorherigen Jahr. Damit ist die Zahl der BAföG-Empfänger zum ersten mal seit Jahren wieder rückläufig.
Die Behörde nannte auch gleich einen der Hauptgründe für den ersten Rückgang seit sieben Jahren. So wären die Freibeträge und Bedarfssätze seit 2001 nicht mehr angehoben worden. Als Folge würden viele mögliche BAföG-Empfänger über die entsprechenden Einkommensgrenzen geraten.
Die meisten BAföG-Empfänger waren Studenten. Insgesamt erhielten hier 499.000 Leistungen nach dem Bundesbildungsfördergesetz. Insgesamt sind etwa zwei Millionen Studenten in Deutschland eingeschrieben.
Die anderen 319.000 BAföG-Empfänger sind überwiegend Schüler. Insgesamt fiel der Rückgang der Geförderten bei den Studenten mit 1,6 Prozent bzw. 83000 stärker aus als bei den Schülern, bei denen der Rückgang bei etwa 0,8 Prozent bzw. 2500 lag.
Auch soll sich die Förderung zum Teil nicht über ein volles Jahr erstreckt haben. So wurden im Durchschnitt nur etwa 540.000 Personen, davon 198.000 Schüler und 342.000 Studenten, je Monat gefördert. Das entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozent.
Eine Vollförderung bzw. den maximalen Förderungsbetrag erhielten nur etwa 47 Prozent der BAföG-Empfänger. Die restlichen 53 Prozent erhielten lediglich eine Teilförderung. Somit gab es 2006 388.000 Empfänger, die den vollen Förderungsbetrag erhielten. Dies sind rund 6000 weniger als im Vorjahr. Und auch die Zahl der BAföG-Empfänger, die eine Teilförderung erhielten, sank um 5000 auf 430.000.
Indes forderte der Präsident des Deutschen Studentennetwerks, Prof. Rolf Dobischat, angesichts dieser Zahlen eine rasche Erhöhung der finanziellen Unterstützung. Ansonsten, so fürchtet er, würde sich der schon andeutende Fachkräftemangel in Deutschland noch weiter verschärfen.
Die geplante Erhöhung um 5 Prozent zum Wintersemester 2008/2009, welche die Regierung kürzlich beschlossen hat, wäre nicht ausreichend. Die Erhöhung käme zum einen zu spät und würde zum anderen auch zu gering ausfallen. Prof. Dobischat forderte, dass die Bedarfssätze um mindestens 10 Prozent angehoben werden. Auch müssten die Freibeträge für das Einkommen der Eltern ebenfalls erhöht werden. Nur auf die Weise könne man die Zahl der Studienanfänger wieder nach oben korrigieren, so der DSW-Präsident.