Friedrich Merz, Wirtschaftsexperte der CDU, warf auf der Klausurtagung der FDP die Frage auf, „ob in unserem Sozialstaat nicht weniger mehr wäre?“. Konkret zeigte Merz sich verwundert darüber, dass die umstrittene Studie des Chemnitzer Wirtschaftsprofessors Friedrich Thießen vor einigen Tagen „so schnell abgetan“ wurde.
Merz kritisierte den „Überbietungswettbewerb um soziale Leistungen“ der Parteien und vertrat die Ansicht, dass Arbeiter es sehr wohl verstünden, wenn einmal nicht über die Ausweitung, sondern über die Begrenzung des Sozialstaates geredet würde. Darüber hinaus prangerte Merz an, dass es Familien gäbe, die sich bereits in zweiter oder dritter Generation von staatlichen Leistungen ernähre – dies dürfe die Gesellschaft nicht zulassen.
Lob für die klaren Worte erntet Friedrich Merz vom Gastgeber der Veranstaltung, insbesondere von Guido Westerwelle (FDP). Merz zog sich nach der letzten Bundestagswahl, vor der Kanzlerin Merkel den umgehend politisch gescheiterten Paul Kirchhof Merz als Wirtschaftspolitiker im Kabinett vorzog, weitestgehend aus der politischen Öffentlichkeit zurück.