Berlins ehemaliger Finanzsenator Thilo Sarrazin war während seiner Amtszeit für seine Angriffe auf Hartz IV Empfänger allseits bekannt. Seit dem 1. Mai ist er Mitglied des Vorstands der Bundesbank.
Nicht nur in der Hauptstadt und unter ALG II Beziehern war eine gewisse Erleichterung darüber zu spüren. Wer aber davon ausgegangen ist, Sarrazin würde sich ausschließlich auf seine Aufgaben in seiner neuen Funktion konzentrieren und von verbalen Entgleisungen gegenüber Arbeitslosen Abstand nehmen, hat sich getäuscht.
Nachdem Sarrazin im vergangenen Jahr Hartz IV Empfängern empfahl, zur Senkung der Energiekosten einfach mal einen warmen Pullover anzuziehen und die Raumtemperatur auf 15 Grad zu senken, macht er jetzt zum wiederholten Male deutlich, dass er ALG II Beziehern einen sinnvollen Umgang mit Energie nicht zutraut.
In einem „Stern“-Interview kritisiert der Bundesbankvorstand, dass die Bedürftigen oft verschwenderisch mit Energie umgingen, weil Städte und Gemeinden die Heizkosten übernehmen. „Hartz-IV-Empfänger sind erstens mehr zu Hause; zweitens haben sie es gerne warm, und drittens regulieren viele die Temperatur mit dem Fenster“, erklärte Sarrazin.