Bei einem Treffen zwischen Vertretern der Anbieter beruflicher Weiterbildung und der Bundesagentur für Arbeit am Montag, wurde auch über die Notwendigkeit der beruflichen Weiterbildung für Arbeitslosengeld II-Empfänger diskutiert.
Der Vorstand Grundsicherung, Heinrich Alt, wies hierbei auf die besondere Notwendigkeit der beruflichen Weiterbildung für ALG II-Empfänger hin.
Durch gute Weiterbildung könnten diese an dem derzeitigen Aufschwung besser teilhaben und zudem könnte man durch die Weiterbildung auch einem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken, so Alt.
Allerdings würde sich die Qualifizierung der ALG II-Empfänger schwierig gestalten, da viele unterschiedliche Probleme hinderlich für eine gute Qualifizierung wären. So hätte die eigentlich bewährte Praxis, Gutscheine für eine Weiterbildung an die Arbeitslosen zu verteilen, auch ihre Nachteile. Die Bildungsträger sehen hier einen dringenden Handlungsbedarf.
Zum Beispiel wären viele Arbeitslose mit der Handhabung und der eigenverantwortlichen Einlösung der Gutscheine völlig überfordert und man müsse diese daher stärker bei der Suche nach einer Weiterbildung betreuen und unterstützen.
Auch sei vielen Menschen mit der reinen Qualifizierung allein noch nicht geholfen, da viele Betroffene, neben den fehlenden Qualifikationen, auch andere Probleme hätten, wie zum Beispiel Schulden oder auch gesundheitliche Probleme.
Hier müsse man mit verschiedenen, kombinierten Maßnahmen arbeiten. So sollte neben der Qualifizierung auch eine sozialpädagogische Betreuung stattfinden.
Auch das Angebot für Migranten und Flüchtlinge wurde kritisiert. Es müssten zum Beispiel die angebotenen Integrationssprachkurse dringend optimiert werden, welche vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge angeboten werden. Zum Beispiel könnte man diese mit beruflichen Inhalten kombinieren. Dies würde mehr Praxisbezug herstellen und somit auch die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern.
Heinrich Alt schlug vor, im November ein weiteres Treffen zu veranstalten. Es wäre wichtig, im Austausch mit anderen Experten zu bleiben und die schwierigen Fragen weiter zu bearbeiten. Bei der Gelegenheit soll zudem auch der Kreis der Fachleute erweitert werden. So könne man zum Beispiel auch die sozialpolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen zu dem Treffen einladen.