Die Einstellungspraxis vieler Bundesländer sorgt nach einer internen Untersuchung der Bundesagentur für Arbeit für Unmut. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die von den Ländern mit den angestellten Lehrern abgeschlossenen Arbeitsverträge regelmäßig vor den Sommerferien enden, um die Lehrkräfte über die Sommerferien entlassen zu können. Auf diese Weise sparen die Länder für einen nicht unerheblichen Zeitraum Gehaltszahlungen ein.
Nach Erkenntnissen der Studie meldeten sich im vergangenen Jahr rund 5.200 Vertretungslehrer über die Sommerferien arbeitslos und traten nach deren Ende wieder in den Schuldienst ein, wobei sie durchschnittlich fast 2.900 Euro Arbeitslosengeld erhielten. Diese Einstellungspolitik kostete die Arbeitslosenversicherung im beschriebenen Zeitraum rund 15 Millionen Euro.
Besonders häufig ist diese Einstellungspraxis der Analyse zufolge in Hessen angewandt worden. Allein in diesem Bundesland sind dadurch Kosten in Höhe von 5,2 Millionen für die sozialen Sicherungssysteme entstanden. Es meldeten sich dort im vergangenen Jahr rund 1800 zuvor angestellte Lehrer über die großen Ferien arbeitslos.
Der hessische Landtag beschloss jedoch im Mai diesen Jahres, dass in Zukunft Lehrer nur noch unbefristet angestellt werden sollen und Kultusminister Jürgen Banzer (CDU) kündigte am gestrigen Mittwoch an, dass es die bisherige Praxis es in den nächsten Sommerferien nicht mehr geben werde.