Wie die Ministerien für Familie und für Finanzen in Berlin nun bestätigten, wird das Elterngeld im laufenden Jahr voraussichtlich um 130 Millionen teurer als ursprünglich geplant. Der Hauptgrund für die Mehrausgaben sei die rege Inanspruchnahme der Elternzeit auch durch Väter, so ein Sprecher des Familienministeriums.
Der Anteil der Väter habe sich mittlerweile auf zehn Prozent verdreifacht. Auch beim Erziehungsgeld entstehen für 2007 voraussichtlich Mehrkosten in Höhe von 70 Millionen Euro. Diese Mehrausgaben sollen durch Umschichtungen innerhalb des Familienetats finanziert werden.
Laut einem Sprecher der Familienministerin Ursula von der Leyen wertet das Familienministerium die derzeitige Entwicklung allerdings insgesamt als positiv. Es handele sich hierbei um erfreuliche Ursachen, wie beispielsweise die doch sehr konstante Geburtenrate und dass die Väter sich doch sehr für Partnermonate meldeten, so der Sprecher weiter. Die Geburtenrate sei laut dem Familienministerium im zweiten Halbjahr 2006 höher ausgefallen, als man zuvor bei der Aufstellung des Etats für 2007 abgesehen habe.
Auch sei es erfreulich, dass die Männer die Elternzeit nicht nur im Anschluss an die Auszeit der Partnerin nehmen würden. Vielmehr wollten viele Väter “schon vorher dabei sein“. Die Kosten werden dadurch in die Höhe getrieben, dass die Väter im Durchschnitt über ein höheres Arbeitseinkommen verfügen als die Mütter und damit folglich auch einen Anspruch auf mehr und höheres Elterngeld haben. Des Weiteren wird das Elterngeld für 14 anstatt für zwölf Monate gezahlt, sofern die Partner sich die Auszeit teilen.
Damit wirke das Vorhaben politisch genau so, wie man es erwartet habe, sagte auch ein Sprecher des Finanzministeriums. Die Mehrkosten seien des Weiteren auch so gering, dass diese im Etat des Familienressorts darstellbar seien. Das Geld sei vorhanden. Ursprünglich waren 3,54 Milliarden Euro für das Elterngeld eingeplant.
Der Sprecher erklärte indes auch, dass die Bundesregierung zurzeit ohnehin dabei sei, wie schon im Vorfeld angekündigt, alle familienpolitischen Leistungen zu überprüfen. Im kommenden Jahre werde dazu auch eine Bewertung erfolgen. Unter anderem werde dabei auch die künftige Höhe des Kindergeldes mit eingeschlossen.