Aus einer im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung durchgeführten Studie geht hervor, dass 40 Prozent aller alleinerziehenden Elternteile zur Sicherung ihres Existenzminimums auf staatliche Hilfen im Sinne des SGB II angewiesen sind.
Jörg Dräger erklärte in seiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung, dass die Ursachen hierfür in schlechten familienpolitischen und rechtlichen Bedingungen liegen würden.
Dräger fügte hinzu, dass Kinder leiden würden, insoweit finanzielle Sorgen den Alltag prägen. So seien Kinder alleinerziehender Elternteile nicht nur häufiger von Armut betroffen, sondern deren Elternteile müssten auch öfter in Vollzeit arbeiten gehen. Infolgedessen hätten die Kinder dann keinen Zugang zu Bildungs-, Kultur- oder Freizeitangeboten.
Die Verfasserin der Studie, Juraprofessorin Anne Lenze, machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass Alleinerziehende derzeit vom geltenden Steuerrecht benachteiligt werden würden. Ferner sei die staatliche Unterstützung für all jene alleinerziehende Mütter, deren Ex-Partner nur unzureichend ihre Unterhaltspflichten erfüllen, als dürftig zu bezeichnen.
Als Lösungsvorschläge werden in der Studie etwa die Anhebung des sogenannten Unterhaltsvorschusses sowie die Einrichtung eines höheren Entlastungsbetrags bei der Einkommensteuer angeführt.