Laut einer Analyse der Wissenschaftler des Berliner Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung animiert das neue Elterngeld scheinbar zum Kinderkriegen. Der Geburtenrückgang falle nämlich dieses Jahr bei weitem nicht so stark aus wie man erwartet hatte, teilte man mit.
2007 sei den Angaben nach das erste Jahr, in dem nicht nur die Zahl der Geburten gestiegen, sondern gleichzeitig auch die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche gesunken sei. Eine ähnliche Entwicklung hätten die Demografieforscher in den letzten zehn Jahren nicht beobachten können.
Das Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialforschung berichtete dies am Montag als Ergebnis einer demografischen Analyse. Der Analyse lagen Daten des Statistischen Bundesamts zu Grunde.
Den Angaben nach ging man für 2007 davon aus, dass, den Gesetzen der Demografie zufolge, rund 11.000 Kinder weniger geboren werden als noch im Jahr zuvor. Grund hierfür ist, dass es in Deutschland rund 200.000 weniger Frauen gibt, die sich im gebärfähigen Alter zwischen 15 und 45 Jahren befinden.
Dabei werde die Zahl der Geburten allerdings im Vergleich zum Vorjahr nur um rund 1.700 sinken. Das seien etwa 9.300 Kinder mehr, als ursprünglich erwartet. Der Direktor des Berliner Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung, Bertram Häussler, hat hierfür auch schon einen Grund ausgemacht. Seiner Auffassung nach seien die 9.300 unerwarteten Geburten in erster Linie auf das neu eingeführte Elterngeld zurückzuführen. Eine andere Erklärung, so Häussler, gebe es hierfür nicht. Den Angaben zufolge sind es insbesondere die Frauen im Alter von 25 bis 39 Jahren, welche sich vermehrt Kinder wünschten. Und diese Personengruppe sei auch die Hauptzielgruppe des Elterngeldes.
Zudem wird auch die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche laut der Analyse 2007 verhältnismäßig stark zurückgehen. Die Zahl wird bei etwa 4.300 liegen. Wenn man die demografischen Veränderungen berücksichtigt, sind dies etwa 2.400 weniger.