Einer Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nach, sind immer mehr ältere Menschen auf Hartz IV angewiesen. Das berichtet die “Neuen Presse“ in Hannover in ihrer Donnerstagsausgabe. Wie der Leiter der Abteilung Arbeitsmarktpolitik beim DGB-Bundesvorstand, Wilhelm Adamy, sagte, würde die Zahl der 50- bis 65-Jährigen, die von Hartz IV leben, kontinuierlich steigen.
So waren im Frühjahr demnach etwa 7,7 Prozent der in Deutschland lebenden 50- bis 65-Jährigen auf Hartz IV angewiesen. Noch zum Start des Arbeitslosengeld II im Januar 2005 lag der Anteil in dieser Altersgruppe bei etwa 6,3 Prozent.
Adamy sagte, dass nun dringend gesetzliche Kurskorrekturen erforderlichen seien, wenn das Verarmungsrisiko vormals Erwerbstätiger am Ende ihres Berufslebens nicht noch weiter steigen soll.
So führe die Kürzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes dazu, dass immer mehr ältere Menschen in Hartz IV rutschen würden. Demnach seien von den arbeitslosen Männern zwischen 45 und 55 Jahren 73,9 Prozent im Osten und 68,1 Prozent im Westen inzwischen auf Arbeitslosengeld II angewiesen.
Dem Bericht zufolge forderte der DGB daher nun eine Erweiterung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeld I um drei Monate für die Altersgruppe der 45- bis 50 Jährigen und für Ältere um sechs Monate auf maximal 24 Monate. Adamy sagte, dass die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit bis Juli um 4,1 Milliarden bzw. um 27 Prozent niedriger gewesen wären als noch im Vorjahr. “Ein Teil des Überschusses sollte für die Älteren genutzt werden.“, so Adamy.