Aufgrund der anhaltend hohen Energiepreise, die nach Aussagen Gabriels im Herbst erneut extrem steigen werden, forderte Bundesumweltminister Sigma Gabriel (SPD) sogenannte Sozialtarife für Niedrigverdiener. In anderen europäischen Staaten sei dies längst üblich und zum Teil bekämen ärmere Familien und auch Einzelpersonen ihre Energie bis zu einem bestimmten Verbrauch sogar kostenlos.
Dieser vordergründig sehr soziale Ansatz hat laut Verbraucherschützern jedoch einen großen Fehler, weil er falsche Anreize der Energienutzung bietet. Auf diese Weise würde nämlich der Klimawandel weiter vorangetrieben. Laut Holger Krawinkel, dem Energieexperten des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen sei es wesentlich sinnvoller, wenn die Bundesregierung die Dämmung von älteren Häusern fördere, um so den Energieverbrauch zu senken.
Gabriels Forderungen gingen jedoch noch weiter, denn er sprach sich auch offen für eine Entkopplung des Gaspreises vom Ölpreis aus. Dies müssten allerdings die Konzerne regeln, da die Bundesregierung hierbei keinerlei Befugnisse habe. Ob die geforderten und geplanten Maßnahmen ausreichen, um vor allem ärmere Haushalte unterm Strich zu entlasten, bleibt noch abzuwarten, denn man weiß nicht, wie dies konkret umgesetzt wird. Fest steht nur, dass der Ölpreis mit 138 Dollar pro Barrel eine neue Rekordmarke erreicht hat.