Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) zufolge geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, dass ALG II Empfänger von den Jobcentern immer öfters unfreiwillig mit 63 in den Ruhestand geschickt werden.
Grundlage dafür ist eine im Jahre 2008 in Kraft getretene Änderung im SGB II, wonach Hartz IV Empfänger im Alter von 63 Jahren eine vorgezogene Altersrente beantragen müssen. Etwas anderes gilt nur für Aufstocker sowie für solche Leistungsbezieher, die demnächst ein Beschäftigungsverhältnis eingehen oder denen in den nächsten drei Monaten eine abschlagsfreie Rente zusteht. Insoweit sich die Betroffenen weigern, einen Antrag auf vorgezogene Altersrente zu stellen, so wird eben jener zwangsweise vom zuständigen Jobcenter eingereicht. Hierbei werde vonseiten der Behörde die Höhe der zu erwartenden Altersrente erst gar nicht überprüft.
Laut dem Zeitungsbericht lägen in diesem Zusammenhang genaue Daten zwar noch nicht vor, allerdings wären allein im Juli 2013 rund 2300 ALG II Bezieher in Frührente gegangen beziehungsweise geschickt worden. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr 2013 wären dann 28.000 Leistungsempfänger und somit annähernd dreimal so viele wie noch im Jahre 2008 von der Hartz IV Statistik in die Frührente gewechselt.