Es sollte die Revolution beim Hartz 4 werden: das Bürgergeld. Mit gehörig Vorschusslorbeeren sollte das Bürgergeld für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen. Laut dem Paritätischen Amt sind die derzeitigen Hartz 4 Sätze fernab von Gut und Böse. Für viele kaum vorstellbar, dass man als Bezieher von Hartz 4 überhaupt überleben kann. Steigende Preise bei den Grundnahrungsmitteln und beim Strom machen es mitunter unmöglich normal durch den Alltag zu kommen. Doch ändert sich die Situation beim Bürgergeld überhaupt? Und was genau wird von der Opposition kritisiert?
Soziale Hängematte als Kritikpunkt
Viele Kritiker betonen immer wieder, dass das Bürgergeld zur sozialen Hängematte verkommen kann. Vor allem der sehr hoch angesetzte Schonbetrag von 60.000 Euro stößt vielen Kritikern bitter auf. Unverständlich, dass relativ wohlhabende Menschen mit einem Besitz von 60.000 Euro überhaupt Bürgergeld beziehen dürfen. Diese Änderung beim Bürgergeld im Vergleich zum bisherigen Hartz 4 sorgt die letzten Wochen für die größten Kontroverse. Über diesen Punkt ließe sich auch streiten. Viel bedeutsamer ist die Kritik an der Höhe des Bürgergeldes. So bekommen Alleinstehende Empfänger nun 50 Euro im Monat mehr. Laut Armutsforschern eigentlich im Witz, wenn man dies in Relation zur Inflation setze. Dennoch kommt hierbei Kritik von allen Seiten. Arbeit würde sich nicht mehr lohnen, da das Hartz 4 sich nun allmählich einem normalen Gehalt eines Festangestellten nähern würde.
Wohngeld nicht oft in Anspruch genommen
Die hitzigen Diskussionen sorgen letztlich dafür, dass sich die Gesellschaft mehr und mehr spaltet. Auch von großen Zeitschriften und Sendern gibt es stets Feuer bei der Debatte um das Bürgergeld. Am Ende steht jedoch der Mensch. Derjenige, der sich mühsam von Tag zu Tag schleppen muss. Gerade bei den Preisen für Grundnahrungsmittel ist das Leben eines Hartz 4 Empfängers alles andere als mit einem Leben in der Hängematte gleichzusetzen. Vielerorts kommt derweilen auch Kritik an die arbeitende Bevölkerung. Diese nimmt laut einigen Experten kaum Hilfsangebote ab. So steht fast jedem Wohngeld zur Verfügung. Dieses Geld sollte als Zuschuss gesehen werden und über harte Zeiten hinweghelfen. Doch dieses Angebot wird meist nicht wahrgenommen oder ist bei vielen einfach nicht bekannt oder präsent genug.