Nachdem sich BA-Chef Weise erst vor wenigen Tagen besorgt über die künftige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen äußerte, zeichnet nun auch Frank Bsirske, Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, ein düsteres Bild der künftigen Wirtschaftslage Deutschlands.
„Es gibt keinen Grund zur Entwarnung, im Gegenteil. Wir müssen damit rechnen, dass im Spätsommer oder Herbst Massenentlassungen beginnen“, erklärte der ver.di-Chef gegenüber der Zeitung „Thüringer Allgemeine“. „Die Bundesregierung muss jetzt noch einmal entschlossen gegensteuern“, forderte Bsirske.
Es müsse seiner Meinung nach deutlich mehr Geld in öffentliche Investitionen, in Bildung, in Umwelttechnologie und in die öffentliche Infrastruktur fließen. Ferner seien konkrete Schritte zur Stärkung der Massenkaufkraft angebracht. „Der Hartz IV-Regelsatz sollte auf 435 Euro angehoben werden. Zudem muss die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I verlängert werden. Jeder, der arbeitslos wird und zuvor ein Jahr lang beschäftigt war, sollte dann auch ein Jahr lang Arbeitslosengeld I erhalten“, sagte der Gewerkschaftschef. Ferner sollten über 50-Jährige generell zwei Jahre lang Arbeitslosengeld I beziehen.