Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Rotenburg hat seine Kleiderkammer renoviert. Eine Meldung, die lokal vielleicht von Interesse ist, mit einem Bild und ein paar Zeilen gewürdigt wird. Wäre da nicht die Aussage des stellvertretenden Vorsitzenden, wonach der Zulauf seit Hartz IV deutlich größer geworden ist.
Denn mit dieser Aussage steht das DRK Rotenburg bundesweit nicht alleine da. In vielen sozialen Einrichtungen spielen sich seit der Einführung des Arbeitslosengeldes II ähnliche Szenen ab. Der Bedarf hat zugenommen, heißt es aus den Kleiderkammern in Bremen, in denen sich jährlich 1.000 Menschen bedienen. In Eisenhüttenstadt sind es rund 100 Menschen, die zweimal die Woche einen Lebensmittelkorb für einen Euro abholen. Die Armut, gerade von Familien, ist für die Mitarbeiter spürbar. Konkrete Hilfen wie Kleidung oder Lebensmittel sind ebenso gefragt wie Beratung, die in Wiesbaden beispielsweise „Zora“ den Besucherinnen bietet.
Das sind nur wenige Beispiele. Denn in ganz Deutschland gibt es Kleiderkammern und Essensausgaben. Sie alle haben in den vergangenen Jahren einen größeren Zulauf erhalten. Das zeigt deutlich, wie viele Menschen sich nur mit Mühe auf dem sozialen Netz halten können, damit sie nicht ganz durch die Maschen rutschen.