Gerade einmal 50 Euro mehr gibt es beim Bürgergeld für Alleinstehende, die zuvor Hartz 4 bezogen haben. Eine kleine Summe, wenn man die voranschreitende Inflation in Deutschland berücksichtigt. Dennoch ist das Echo in dem Fall lauter als je zuvor. Die Stimmung ist ohnehin bereits seit einigen Jahren auf beiden Seiten enorm angespannt.
Kritik am Bürgergeld
Nach dem Beschluss der Ampel-Koalition ein neues Hartz 4 einzuführen, oder besser gesagt, das Hartz 4 zu revolutionieren, kam kaum ein Aufschrei. Zumindest nichts dergleichen wie es heutzutage wahrzunehmen ist. Der Grund ist vielerorts Neid auf die Hartz 4 Empfänger. Dabei meinen viele Armutsforscher, dass selbst Leute, die sich in einer Beschäftigung befinden, Geld vom Staat als zusätzliche Unterstützung beantragen können. Dies wäre zum Beispiel in Form von Wohngeld möglich. Dieses Angebot wird jedoch meist nicht wahrgenommen. Dabei ist das Wohngeld teils nicht wenig. Mit einer Wohngeldberechnung könnten die monatlichen Leistungen bereits im Vorfeld berechnet werden. Besonders starke Kritik übt derzeit die CDU/CSU am kommenden Bürgergeld. Dies ist auch einer der Gründe, warum die Fraktion das Bürgergeld-Gesetz im Bundestag blockiert.
Bürgergeld zu hoch?
Vor allem die Höhe des Bürgergeldes scheint vielen übel aufzustoßen. Schließlich muss sich Arbeit doch noch lohnen. Was hat man davon, 40 Stunden arbeiten zu gehen, und nur einen Hauch mehr in der Tasche zu haben als jemand der Bürgergeld bezieht. Diese Denkweise ist aktuell in Deutschland omnipräsent. Schnell wird einem auch das Bild der sozialen Hängematte in Bezug auf das Bürgergeld vor Augen gehalten. Doch ganz so schlimm scheint es laut dem Sozialwissenschaftler Gerhard Bäcker nicht zu sein. Laut dem Experten sind weder die aktuellen Hartz 4 Sätze noch das kommende Bürgergeld zu hoch angesetzt. Ein bequemes Leben, wie es oft behauptet wird, ist laut Bäcker nicht möglich.