Das Bundesland Nordrhein-Westfalen wird zum Wintersemester 2009/2010 ein neues Stipendiensystem für begabte Studenten einführen.
Dabei handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 300 Euro pro Monat. 50 Prozent der Kosten für die Stipendien sollen von staatlicher Seite kommen, die andere Hälfte sollen die Universitäten aus der Wirtschaft einwerben. Zur Zeit seien neun Millionen Euro im Landeshaushalt vorgesehen, um das Programm voranzubringen, erläuterte Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).
Voraussetzung für die Vergabe eines Stipendiums soll laut Pinkwart ein Mindestmaß an Begabung des Studenten sein. Es ist daher ein erfolgreicher Eignungstest an der jeweiligen Hochschule zu absolvieren.
Da das Stipendium einkommensunabhängig vergeben werden soll, können folglich auch BAföG-Empfänger davon profitieren. Die Gewährung der finanziellen Unterstützung wird auf die Dauer der Regelstudienzeit begrenzt, es sei denn, es können seitens des Studierenden gewichtige Gründe vorgebracht werden.
Zunächst werden nach dem Willen des Wissenschaftsministers 1300 Studienanfänger ein derartiges Stipendium erhalten und innerhalb von fünf Jahren sollen zehn Prozent der Studenten an den Universitäten und Fachhochschulen in NRW auf diese Weise finanziell unterstützt werden.
Die nordrhein-westfälische SPD bezeichnet den Vorstoß Pinkwarts als heimliches Eingeständnis, dass die Studiengebühren in NRW gescheitert sind. „Offenbar hat die FDP noch nicht den Mut, dies zuzugeben. Konsequenter wäre es, die Studiengebühren wieder abzuschaffen“, kritisierte SPD-Generalsekretär Michael Groschek.