Das Statistische Bundesamt teilte am heutigen Dienstag mit, dass im vergangenen Jahr 2008 die Geburtenzahl nach einem leichten Anstieg in 2007 wieder gesunken ist. So wurden 2008 rund 675.000 Kinder geboren und somit 8.000 weniger als im Vorjahreszeitraum.
Dies dürfte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht unbedingt in ihr Konzept passen. Noch im Februar hatte von der Leyen bei der Präsentation ihres Familienreports vollmundig verkündet, der Positivtrend zu mehr Kindern habe sich fortgesetzt. Natürlich begründete sie dies mit ihrer Familienpolitik, insbesondere mit der Einführung des Elterngeldes.
Die Ministerin zeigte sich vollkommen überrascht von den neuen Zahlen. „Den ungewöhnlichen Einbruch der Geburtenzahlen im letzten Quartal 2008 hat niemand vorausgesehen. Der Anstieg 2007 bis September 2008 und der anschließende Rückgang zeigen, was der Mut zu Kindern für ein zartes Pflänzchen ist,“ erklärte sie enttäuscht.
Die familienpolitische Sprecherin der Grünen, Ekin Deligöz, warf Ursula von der Leyen in diesem Zusammenhang vor, lediglich Scheinerfolge gefeiert zu haben. „Weder der im Schneckentempo vorwärtsgehende Ausbau der Kindertagesbetreuung noch das Elterngeld haben dazu geführt, dass sich mehr junge Menschen für Kinder entscheiden“, sagte Deligöz. Die Aufgabe von Familienpolitikern ist nicht, Bevölkerungspolitik zu betreiben,“ fügte sie hinzu. Vielmehr sei es an der Zeit, das überholte Ehe- und Familienfördersystem grundlegend umzubauen, von dem Familien mit hohem Einkommen überproportional profitierten würden