Hessen schließt sich dem Trend an. Auch hier ist die Zahl der Verbraucher, die im ersten Halbjahr Privatinsolvenz beantragten, stark angestiegen. Insgesamt eröffneten die Amtsgerichte etwa 3500 Verbraucherinsolvenzen. Das sind etwa zwei Drittel mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Das gab das Statistische Landesamt in Wiesbaden am Dienstag bekannt.
Einer der Hauptgründe für den erneut starken Anstieg bei den Verbraucherinsolvenzen sehen die Statistiker darin, dass die Möglichkeit zur Entschuldung von Jahr zu Jahr in der Bevölkerung bekannter wird. Auch wird die Möglichkeit zur Entschuldung inzwischen auch schon bei eher geringen Schulden genutzt. Die durchschnittliche Schuldensumme der Bürger, die zum Gericht gingen und Insolvenz beantragten, lag bei 62.000 Euro. Die Durchschnittssumme der Schulden war damit im Vergleich zum Vorjahr um mehr als fünf Prozent niedriger.
Kürzlich wurden erst Zahlen aus NRW bekannt. Auch hier wurde ein starker Anstieg der Privatinsolvenzen festgestellt. Das Landesamt für Statistik in Düsseldorf teilte mit, dass die Zahl der Privatinsolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2005 um 42 Prozent zugenommen hat. Insgesamt wurden 10.700 Fälle gezählt.
Dagegen sank die Zahl der Unternehmensinsolvenzen aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung in NRW deutlich. Im ersten Halbjahr mussten 3.830 Firmen den Gang zum Insolvenzgericht gehen. Das waren rund 32 Prozent weniger als noch vor zwei Jahren.