Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) versucht mit seiner neuesten Studie zu belegen, dass der Sozialstaat besser als sein Ruf ist.
„Das System ist effektiv und vermeidet Armut“, sagte der IW-Chef Michael Hüther. Durch Steuern und Sozialversicherungen würden die Einkommen konsequent von oben nach unten verteilt.
„Gutverdiener tragen deutlich mehr als allgemein angenommen zum sozialen Ausgleich bei“, erklärte Hüther. Das Ergebnis der Studie sei eindeutig. „Wer in Deutschland mehr verdient, zahlt auch mehr“, so der IW-Chef.
Auf Zahlenbasis des Statistischen Bundesamts errechnete das Institut, dass 10 Prozent der Haushalte mit den höchsten Einkommen auch die höchsten Abgaben leisten. Ferner hätten 30 Prozent der Haushalte mit den höchsten Einkommen im Jahr 2007 weit mehr als 50 Prozent der Sozialversicherungsbeiträge geschultert.
„Die untere Hälfte der Haushalte mit den niedrigeren Markteinkommen schultert gerade einmal zehn Prozent des Einkommenssteueraufkommens, die obere Hälfte trägt dagegen 90 Prozent“, ist sich der IW-Chef sicher.
Außerdem sei im Rahmen der Studie festgestellt worden, dass sich durch die Umverteilung die Schere zwischen hohen und niedrigen Einkommen in zunehmendem Maße wieder schließt. Durch Steuern, Abgaben und Transfers habe sich der Abstand 2003 auf das 2,63-fache verringert, währenddessen dieser 1998 noch beim 2,79-fachen lag.