Im Alzeyer Land haben Deutsche, die sich ein paar Euro auf dem Feld dazu verdienen wollen, schlechte Karten. Die Landwirte zweifeln an der Eignung der Arbeitswilligen und beschäftigen demnach auch keinen einzigen deutschen Erntehelfer. Der Arbeitsagentur von Alzey, die sich redlich mühte, eine Vermittlungsbörse aufzubauen, wurde immer nur mitgeteilt: Kein Bedarf. Nur drei Betriebe haben Stellen ausgeschrieben.
Dabei, betont der Leiter der Arbeitsagentur, gingen die Landwirte kein Risiko ein, schließlich könne vorab ein Praktikum absolviert werden. Doch statt es zu versuchen, wird immer wieder festgestellt, dass lieber die Zahl der Mitarbeiter reduziert werde und man ganz darauf verzichte, die „Quotenplätze“ mit deutschen Arbeitnehmern zu besetzen. Die ausländischen Kräfte müssten dafür mehr arbeiten und die Bauern liefen Gefahr, dass nicht alles geschafft werde.
Am Interesse der Arbeitslosen, deren Zahl auch in Alzey deutlich zurückgegangen sei, liege es nicht. Mangelndes Vertrauen in ihre Fähigkeiten habe zur derzeitigen Situation geführt.