Geht es um den Missbrauch von Leistungen der Arbeitsagenturen, geraten meistens jene ins Blickfeld, die unberechtigt Zahlungen empfangen. Die andere Seite bleibt im Dunkeln. Die Seite, auf der dubiose Firmen versuchen, Arbeitslose über den Tisch zu ziehen. Auch sie missbrauchen die Arbeitsagentur, indem sie Stellen in deren System einspeisen, und so Hoffnungen wecken, die nie erfüllt werden.
Dass solche Stellenangebote kaum auffliegen, liegt unter anderem daran, dass die Betroffenen sich ganz einfach schämen. Nicht so zwei Bewerber, die sich als Dolmetscher auf die Ausschreibung eines Unternehmens gemeldet hatten. Wie viele anderen auch, wurden sie in ein Hotel bestellt. Dort wurde ihnen ein Job nur in Aussicht gestellt, wenn sie zwei Seminare für rund 300 Euro besuchen würden. Seither kommen ständig neue Einladungen zu dem kostspieligen Vergnügen.
Heinz Oberlach, Sprecher der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, erklärt dazu, dass es kaum möglich sei, alle Angebote zu prüfen. Ein entsprechender Ausschluss findet sich auch auf der Seite der Bundesagentur. Er rät allen, die auf eine solche Masche treffen, sich zu melden. Erst dann seien strafrechtliche Schritte möglich und könne gegen „schwarze Schafe“ vorgegangen werden.