Im abgelaufenen Jahr 2010 haben die Behörden gegen 610.599 arbeitslose Personen mindestens eine Sanktion ausgesprochen. Dies entspricht im Vergleich zu 2009 einer Zunahme um rund 12 Prozent. So berichtet es die „Berliner Zeitung“ und beruft sich hierbei auf die dementsprechende Anwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linkspartei.
„Anstatt sich immer neue Sanktionsinstrumente auszudenken, sollte die Bundesregierung daran arbeiten, wie mehr und fair entlohnte Arbeitsplätze entstehen können“, erklärte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, in diesem Zusammenhang. Bei der Arbeitsverwaltung handele es sich ihren Worten nach um ein regelrechtes Strafsystem für arbeitslose Menschen.
Dem Zeitungsbericht zufolge wurde mehr als jede zweite Sanktion mit einer abgelaufenen Frist oder einem verpassten Termin begründet. Insgesamt seien drei Prozent aller ALG II Empfänger mit Strafen belegt worden. Im Jahr 2009 habe dieser Wert bei lediglich 2,6 Prozent gelegen.