Die Privatuniversität in Witten/Herdecke wurde 1982 gegründet und hatte von Anfang an ein stetiges Finanzierungsproblem. In Witten kann man ein hochwertiges Studium absolvieren, muss dafür jedoch auch Studiengebühren entrichten. Lange Zeit lief dies so ab, dass man zunächst kostenlos studieren konnte und nach dem Eintritt in das eigene Berufsleben dann einen bestimmten Prozentsatz seines Einkommens überweisen musste.
Dieser lag je nach Studium in verschiedenen Höhen und auch bei verschiedenen Zahlungszeiträumen. Während ein normaler Mediziner beispielsweise 10 Jahre lang 10% entrichtete, musste ein Zahnmediziner 12 Jahre lang 12% bezahlen. Insgesamt war dies ein sehr sozialverträgliches Modell, zumal man bei einem späteren Jahresverdienst von unter 21.000 Euro keine Gebühren entrichten musste.
Nach dem Willen des Präsidiums ist mit dieser Form der Finanzierung jedoch Schluss, denn die Gebühren sollen merklich angehoben werden und die Zusammenarbeit StudierendenGesellschaft in Fragen der Studiengebühren wurde gekündigt. Man erhofft sich von Seiten des Präsidiums durch die Erhöhung der Einnahmen weitere private, aber auch staatliche Gelder, die jedoch bestimmte Bedingungen erforderten. So will das Wissenschaftsministerium in NRW einen Rahmenvertrag mit der Uni aufstellen, der jährlich Zahlungen in Höhe von 4,5 Millionen Euro vorsieht.
Daniel Gaertner, Vorstandsmitglied der StudierendenGesellschaft warnte vor einem solchen Schritt, der das Klima in der Uni deutlich abkühlen könnte und somit der guten Zusammenarbeit zwischen Professoren und Studenten entgegenwirke.