Besonders hart trifft die aktuelle Pandemie die sozial Schwächeren. Vor allem der Fakt, dass viele Menschen sich in Kurzarbeit befinden oder mittlerweile bereits ihre Arbeit verloren haben sollte zu denken geben. Gewerkschaften und soziale Verbände wie unter anderem Ver.di, die Diakonie, AWO und die Tafel haben sich nun zusammengetan und das Bündnis „Soforthilfe für die Armen – jetzt“ gegründet. Man fordere eine drastische Anhebung der Regelsätze.
Soforthilfe für Hartz 4 und Geringverdiener
Das große Bündnis von insgesamt 36 Gewerkschaften und Verbänden will die Regierung in ihrer ganzen Stärke auf die aktuellen Missstände aufmerksam machen und fordert indes drastische Erhöhungen der Hartz 4 Sätze. Zwar wurde der Hartz 4 Regelsatz zu Beginn des Jahres bereits von 432 Euro auf 446 Euro erhöht, was dem Bündnis jedoch bei weitem nicht ausreicht. In den Berichten des Bündnisses „Soforthilfe für die Armen – jetzt“ geht hervor, dass man den Hartz 4 Satz auf mindestens 600 Euro anheben muss, um die Armen im Land, die unter anderem Hartz4 oder andere Sozialleistungen beziehen, zu entlasten. Zudem fordere man, dass während der aktuellen Krisensituation ein pauschaler Mehrbedarfszuschlag von rund 100 Euro gewährt wird. Ausschlaggebend sind die vielen Mehrbelastungen, die mit der Krise einhergehen. Ebenso sollen für Kinder und Jugendliche die Anschaffungen bestimmter Geräte wie PC, Tablet oder Notebook übernommen werden, sofern die Familie sich diese nicht leisten könne. Die monatliche Kindergeld Auszahlung könne diese zusätzlichen Kosten meist nicht abdecken. Schließlich ist man gezwungen sich bestimmtes Equipment für das Home Schooling der Kinder anzuschaffen.
Corona-Zuschlag für Hartz 4 zu wenig
Ganze neun Monate nach Beginn der Pandemie kündigte Arbeitsminister Heil von der SPD an einen Corona-Zuschlag zu gewähren. Laut des Bündnisses der Gewerkschaften und Sozialverbände ist dies zwar ein wichtiges Signal an die Betroffenen, jedoch reiche dieser Zuschlag in der Gänze nicht aus. Viele Familien müssen weiterhin um ihren Lebensunterhalt bangen und sehen sich gezwungen ihr Hartz 4 mit einem 450 Euro Job aufzustocken. Ein Teufelskreis, was es letztlich den Familien, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, nicht leichter macht. Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes machte indes der Regierung klar, dass man sich Symbolpolitik derzeit nicht mehr leisten könne.